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1. Deutsche Geschichte - S. 116

1881 - Straßburg : Schultz
116 Die Zeit der Kreuzzge. Landfrieden errichtete. Auch setzte er bald darauf die Wahl seines zweiten Sohnes, Konrad, durch, worauf er wieder nach Italien eilte, um nun endlich den Trotz der lombardischen Städte zu brechen. 1237 Er berraschte das Heer der Feinde bei Corteuuova (1287) und brachte ihm eine groe Niederlage bei. Nur Mailand, Alessandria, Brescia, Bergamo und Piacenza wagten nach diesem Siege noch Widerstand; aber Friedrich hoffte mit den vereinten Krften Neapels und Deutschlands sie bald zu unterwerfen. Da trat ihm Gregor Ix 1239 hindernd in den Weg und sprach zum zweiten Male den Bann (1239) der Friedrich aus. 1239-1250 e. Der letzte Kampf des Kaisers und der Kirche (12391250). Der nun beginnende Kampf zwischen Papst und Kaiser bertrifft an Heftigkeit und Erbitterung alle bisherigen Kampfe hnlicher Art. Der Papst erlt Manifeste an die Christenheit, versucht in Deutsch-land einen Gegenknig einzusetzen und durch Bettelmnche Emprun-gen in Neapel zu erregen. Friedrich erlt Gegenmanifeste, erweitert seine Macht in der Lombardei, wo fast in jeder Stadt die Parteien der Ghibellinen und Guelfen sich entgegenstanden, greift die ppst-lichen Städte an, unterdrckt mit Strenge alle Aufstandsversuche in Neapel und nimmt in einer groen Seeschlacht viele Prlaten, die zu einer Kirchenversammlung nach Rom eilten, gefangen. Als Fried-rich bereits vor Rom stand, starb der hundertjhrige Gregor Ix (1241), worauf Friedrich die Feindseligkeiten gegen die Stadt ein-stellte. Nach lngerer Zgerung whlten endlich die Kardinle Innocenz Iv (1243), der als Kardinal eine freundliche Haltung gegen Friedrich eingenommen hatte, nun aber sein gefhrlichster Gegner wurde, denn kein Papst kann ein Ghibelline sein". Innocenz Iv floh heimlich der Genua nach Lyon, wohin er eine 1245 groe Kirchenversammlung berief (1245). Diese Kirchenversammlung verfluchte den Kaiser und sprach ihm alle seine Kronen ab. Wohl setzte nun Friedrich alle seine Krfte im Kampfe ein, aber das Glck wich sichtlich von seinen Fahnen. Denn jetzt gelang es wirklich dem Papste, in Deutschland einen Gegenknig aufzustellen, erst den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen, dann nach dessen frh-zeitigem Tode den Grafen Wilhelm von Holland, gegen welchen sich Konrad, Friedrichs Sohn, mit Mhe behauptete. Auch in Jta-lien trafen Friedrich schwere Unglcksflle. Sein treuester Diener, Peter von Vinea, den Friedrich selbst aus dem Staube emporge-hoben hatte, geriet in den dringendsten Verdacht eines Vergiftungs-Versuches gegen Friedrich und ermordete sich selbst im Gefngnisse. Noch mehr beugte den Kaiser das Unglck seines Lieblingssohnes, des schnen und ritterlichen Knigs Cnzio, der in einer Schlacht von den Bolognesen gefangen genommen wurde. Umsonst bot Fried-rich ein groes Lsegeld; die Bolognesen verweigerten seine Aus-lieferung, und er hat noch 23 Jahre im Gefngnisse gelebt. Noch einmal raffte sich Friedrich zum kraftvollen Handeln auf. Er wollte

2. Deutsche Geschichte - S. 140

1881 - Straßburg : Schultz
140 Die ersten Habsburgischen Kaiser. ihm der Papst besondere Vorrechte in Ostreich gewhrt hatte, schlo Friedrich Iii mit Nicolaus V die sog. Wiener Konkordate ab (1448) welche unter dem Namen von Entschdigungen dem Papste seine verlorenen Rechte zurckerstatteten. Bald darauf lste sich die Baseler Kirchenversammlung aus (1449), und Felix V trat in das Privatleben zurck. Hiermit waren die Reformversuche der Konzilien fr Deutschland gescheitert. b) Friedrich Iii in seinen Erblanden. Mit dem Tode Al-brechts Ii war Friedrich Iii die Vormundschaft der den nachge-bornen Sohn desselben, Ladislaus Posthumus, zugefallen; aber nur in Ostreich wute er sie zu behaupten. In Bhmen und Un-garn wurden nationale Statthalter eingesetzt; und als Ladislaus (1457) gestorben war, erhoben die Bhmen den Hussiten Georg Podiebrad, die Ungarn den tapferen Matthias Corvinus zu ihren Knigen. Nach Podiebrads Tode (1471) wurde Bhmen mit Polen vereinigt; Matthias von Ungarn aber, der auf dieses Land gehofft und die Vereitlung seiner Wnsche den Rnken Friedrichs zuschrieb, berzog deshalb den Kaiser mit Krieg (14801487) und eroberte den grten Teil seiner Lnder. Tief gedemtigt durchzog darauf Friedrich das Reich, um Hilfe zu erflehen, selbst an den not-wendigsten Lebensbedrfnissen Mangel leidend. Erst nach Corvinus' 1490 Tode (1490) setzte sich Maximilian, Friedrichs tapferer Sohn, toieder in den Besitz des Landes, und da auch Albrecht, der Bruder Friedrichs Iii, kinderlos gestorben war, und Sigismund von Tirol sein Land an Maximilian abtrat, so wurden endlich die streichischen Besitzungen wieder in einer Hand vereinigt. c) Friedrich Iii und das Reich. Grndung der habsbur-gischen Gromacht. Im Innern Deutschlands wteten unter Friedrichs Regierung fortwhrende Kriege, denen Friedrich weder steuern konnte noch wollte. Er war zufrieden, wenn er selbst nicht abgesetzt wurde. Natrlich sank unter diesen Verhltnissen auch bei den Nach-barn das Ansehen des deutschen Reiches tief, und wer es vermochte, griff zu, um sich Reichslnder zu erwerben. Lngst waren die Be-Hungen des Reiches im alten Burgund durch Erbschaft oder Ver-trag an die Krone Frankreichs oder franzsische Vasallen gefallen. Jetzt entstand aber die Gefahr, da sich zwischen Frankreich und Deutschland ein mchtiges Mittelreich, Burgund, bilden wrde, welches groe deutsche Reichslnder an sich ri. Durch verschiedene Vertrge, Erbschaften und Kriege hatten nmlich die Herzge von Burgund, eine Seitenlinie der franzsischen Könige, sich das alte Niederlothringen, also ungefhr das jetzige Belgien und Holland, erworben. Der Zeitgenosse Friedrichs Iii in diesen Landen war Karl der Khne, ein Mann von hohem Streben und groartigen Plnen. Derselbe wollte das Reich Lothars erneuern (s. S. 57) und sich schlielich die Kaiserkrone erwerben. Er trat deshalb in Unter-Handlungen mit Friedrich Iii (1473), der ihn zum König erheben

3. Deutsche Geschichte - S. 197

1881 - Straßburg : Schultz
Der groe Kurfürst. 197 das arme Land, das abwechselnd von den Schweden und Kaiserlichen furchtbar verwstet wurde. 3. Der groe Kurfürst (16401688). 1640-1688 a. Die Jugend. Im Jahre der Schlacht am weien Berge (1620) erblickte Friedrich Wilhelm das Licht der Welt. Als Knabe sah er die wilden Scharen Wallensteins in Brandenburg Hausen; sah den Einzug seines Oheims Gustav Adolf in Berlin. Den heranwachsen-den Jngling sandte der Vater an den Hof des ausgezeichneten Erb-statthalters Friedrich Heinrich von Holland. Hier lernte Friedrich Wilhelm nicht nur den Krieg, sondern auch die Segnungen des Handels und der Thtigkeiten des. Friedens kennen. Sein reiner, fester Sinn erwarb ihm die Liebe des Statthalters, der ihm spter (1646) seine Tochter Henriette zur Ehe gab. b. Die ersten Regierungshandlungen. Georg Wilhelm hinterlie dem 20jhrigen Jngling ein tief zerrttetes Land, in welchem er nicht einmal Herr war; denn die brandenburgischen Truppen hatten nach dem Prager Frieden dem Kaiser Treue schwren mssen, und der allmchtige Minister Georg Wilhelms, der Graf Schwarzenberg, war mehr streichisch als brandenburgisch gesinnt. Aus diesen Schwie-rigkeiten wute sich der junge Kursrst mit bewundernswerter Umsicht heraus zu winden. Er versicherte sich zuerst der Truppen, beseitigte Schwarzenberg in schonender Weise und schlo darauf mit Schweden einen Neutralittsvertrag, der sein Land vor den Plnderungen ^ . schtzte und ihm Gelegenheit gab, eine tchtige Armee aufzustellen. So stand er schon am Ende des Krieges in achtunggebietender Stellung da, und wenn es ihm auch im Frieden nicht gelang, Rgen und Vorpommern mit Stettin, ^worauf er Erbansprche hatte,. ^ r"'A zu erwerben, so fielen ihm dock) Hinterpommern mit Camin und als Entschdigung Minden/ Halberstadt und Magdeburg zu (s. S. 186). c. Der schwedisch-polnische Krieg (16551660). Nicht lange 1655-1660 war es dem Kurfrsten vergnnt, der Hebung seines Landes sich im Frieden zu widmen. Die geistreiche Tochter Gustav Adolfs von Schweden, Christine, hatte (1654) ihre Krone niedergelegt und war in Rom ffentlich zur katholischen Kirche bergetreten. Ihr nchster Verwandter, der Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrcken, war als Karl X (16541660) auf dem schwedischen Throne gefolgt, ein eiserner Charakter und tchtiger Krieger, der alsbald den Krieg gegen Johann Kasimir von Polen begann, weil derselbe ihm seine An-erkennung versagt hatte. Die Stellung Friedrich Wilhelms, der als Herzog von Preußen noch Vassall der polnischen Krone war, erforderte die hchste Vorsicht, da ein einziger Fehlgriff den Verlust des Herzog-tums nach sich ziehen konnte. Daher versuchte er, wie im 30jhrigen Kriege, zuerst eine neutrale Stellung einzunehmen. Allein Karl X

4. Deutsche Geschichte - S. 198

1881 - Straßburg : Schultz
198 Verfall der franzsischen Macht. bedrohte Knigsberg und zwang ihn, ohne auf groes Widerstreben beim Kurfrsten zu stoen, zu einem Bndnis mit Schweden, in welchem Friedrich Wilhelm eine Erweiterung seiner preuischen Lnder, aber unter schwedischer Lehensherrlichkeit zugestanden 1656 wurde (1656). Nun drangen die Schweden und Brandenburger in Polen ein und schlugen in der dreitgigen Schlacht bei Warschau das viel grere, aber schlecht gefhrte polnische Heer. Der Sieg blieb ohne weitere Folgen, da einesteils Friedrich Wilhelm aus Furcht vor einer allzu groen Machterweiterung Schwedens sich wieder vom Heere Karls X trennte, anderenteils der deutsche Kaiser, Rußland und Dnemark die Polen begnstigten. Unter diesen Verhltnissen suchte 1656 Karl X den Kurfrsten durch den Vertrag zu L abiau (1656), worin er ihm die Souvernitt der Preußen zugestand, fester an Schweden zu fesseln. Nichtsdestoweniger wurde der Krieg gegen Polen ohne weitere Ersolge gefhrt, und Karl X zog es vor, sich auf Dnemark zu werfen. Friedrich Wilhelm aber, der nun selbst in Not geriet, schlo unter der Vermittlung des Kaisers mit Polen den Vertrag 1657 zu Melau (1657), in welchem ihm auch Polen die Souvernitt in Preußen zugestand, worauf sich der Kurfürst den Feinden Schwedens anschlo. Auch jetzt noch zeigte sich Karl X als groer und unerschrockener Feldherr; der das Eis des Belt drang er von Fnen nach Seeland vor und zwang Dnemark zum Frieden, brach aber gleich darauf wieder den Frieden und belagerte, obgleich ver= geblich, Kopenhagen (1659). Mitten unter diesen Kriegsstrmen starb Karl X (Februar 1660), worauf unter der Vermittlung Hollands, Englands und Frankreichs der groe Krieg durch den Frieden von 1660 Oliva (1660) beigelegt wurde. In diesem Frieden wurde dem Kurfrsten feierlich die Souvernitt in Preußen gewhrleistet. ^ d. Der groe Kurfürst grndet einen brandenburgisch-preuischen Staat. Die Erwerbung der Souvernitt in Preußen war ein groer Erfolg, da jetzt erst der Einflu Polens auf den alten Ordensstaat gebrochen war; aber der Kurfürst sah darin nur den Anfang, zu weiteren Plnen. Bis jetzt Hattert nmlich die brandenburgischen Kur-frsten zwar Besitzungen in den Marken, am Rhein, in Preußen; aber es fehlte viel daran, da dieselben zu einem Staate geeint gamseu--wren. denn jedes dieser Lnder hatte seine besonderen Vorrechte, und die Macht des Kurfrsten war besonders durch den Adel sehr beschrnkt. Nun ging Friedrich Wilhelm daran, diese Vorrechte aufzuheben und die unbeschrankte (absolute) Frstengewalt zu begrnden. Am heftigsten war der Widerstand dagegen in Preußen, der erst nach der Verhaftung des Schppenmeisters Rhode von Knigsberg und der Hinrichtung des Obristen von Kalkstein gebrochen , v n wurde. Vor allem verschaffte sich Friedrich Wilhelm nun durch Ein- " fhrung einer festen Steuer, der sog. Accise, die ntigen Geld-mittel, die er aber nie zu eitlem Prunke, sondern nur zum. Wohle des Ganzen verwandte. Seine erste Sorge war in diesen kriegerischen

5. Deutsche Geschichte - S. 201

1881 - Straßburg : Schultz
Preußen ein Knigreich. 201 zur Abwehr der Reunionen nicht noch einmal sein Schwert zog. Erst nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (f. S. 191) nherte er sich wieder dem Kaiser, dem er in seinen Trkenkriegen sogar ein Hilfscorps zusandte (1687). Als dann Ludwig Xiv mit seinen Ansprchen auf die Pfalz hervortrat, schlo sich Friedrich Wilhelm dem Bndnisse gegen Frankreich an und bereitete mit seinem Ver-wandten, Wilhelm Iii, den Sturz der Stuarts vor. Die Ausfhrung dieses Unternehmens erlebte er aber nicht mehr; er starb klaren, festen Geistes 1688. In einer traurigen Zeit hat Friedrich Wilhelm die Hoffnung auf eine bessere Zukunft erffnet. Von ihm urteilte Friedrich der Groe, als er sein Grab besah, mit Recht: Meine Herren, der hat viel gethan." 4. Preußen ein Knigreich. Friedrich Il als Kurfürst 16881701, als Kpnig Fried- 1688-1713 uch I 17011713, der Sohn und Nachfolger des groen Kur-frsten^ war ein wohlwollender, sittenreiner, aber schwmer Fürst, der sich nur zu leicht von seinen. Gnstlingen leiten lie. Daher Bte sein Staat, trotzdem da brandenburgische Truppen mit Aus-Zeichnung im pflzischen Kriege und in Ungarn fochten, einen Teil des erworbenen Ansehens ein. Und dennoch hat auch Friedrich Iii seinen Anteil an der Erhebung Preuens. Seitdem nmlich der* Kurfürst Friedrich Aucui. von Sachsen zum polnischen König (.1697) erwahtf"vax (er war um dieses Ziel zu erreichen, zur kam697 Mischen Kirche bergetreten),' und dem Kurfrsten von Hannovem^? (er ist seit 1692 Kurfürst) die Aussicht aus die englische Knigskron winkte, wurde Friedrich von dem Ehrgeize erfllt, durch Erwerbung! : der Knigskrone sich seinen Nachbarn gleich zu stellen. Das grte! Hindernis hierbei bereitete ihm der Kaiser Leopold, der ja schn-lngst eiferschtig auf Brandenburg war." Nun stand aber dem Kaiser nach dem Tode Karls Ii von Spanien ein groer Krieg mit Ludwig Xiv um die spanische Erbschaft bevor, und nmindiesem Kampfe die ausgezeichnete brandenburgische Armee fr sich zu ge-' tointtem gab er endlich seine Zustimmung. Der Titel des neuen Knigreichs konnte indessen nicht von einem deutschen Lande genommen werden; daher nannte sich Friedrich . König in Preußen. Die.: uerst prunkvolle Krnung wurde am Ib. Januar"^70iinknigs^ 1701 berg vollzogen und zum Andenken an den Tag, der schwarze Mler- I orden.. gestiftet. An Macht hatte freilich der (et"1 Wrnrch nicht gewonnen, doch war der Titel fr die Nachfolger ein Sporn, dem, neuen Knigreich auch den gebhrenden Einflu unter den Staaten Europas zu erwerben.

6. Deutsche Geschichte - S. 211

1881 - Straßburg : Schultz
Friedrich Wilhelm I, König von Preußen. 211 im Frieden zu Utrecht Obergeldern, im nordischen Kriege $or= vommern bis zur Peene mit Stettin (f. S. 208), so dafflici seinem Tode sein Staat 2 Millionen Einwohner zhlte; aber in seinen sonstigen Bestrebungen war er den seinen Listen des streichischen Hofes, die sogar den Zwist in seine Familie trugen, nicht gewachsen. Alle seine Bemhungen, sich den Besitz von Jlich-Berg, wo ihm nach den frheren Vertrgen mit Pfalz-Neuburg die Nachfolge zustand, zu sichern, scheiterten an dem Widerstreben des Kaisers und der brigen Mchte. In reichstreuer Gesinnung hatte er im polnischen Erbfolgekriege 10000 Preußen unter seinem Sohne, der dort unter dem Prinzen Eugen focht, an den Rhein gesandt; aber nicht einmal den Abschlu des Friedens zeigte ihm der Kaiser an. Diese Beleidigung empfand Friedrich Wilhelm schwer. Hier steht einer, der mich rchen wird", sprach .er mit Hinweisung aus seinen Sohn Friedrich. Friedrich Wilhelm starb in voller Geistesklarheit und mit der Fassung eines Christen den 31. Mai 1740. C. Dritter Abschnitt. Das Zeitalter Friedrichs des Groen 17401789 (1786). 1. Die Zugend Friedrichs. Die Jugend Friedrichs (geb. 24: Januar 1712) war trotz der 1 groen Liebe seines Vaters (er hatte ihn bei seiner Geburt vor Freude fast erdrckt) eine sehr harte. Schon die Tagesbeschftigungen des Knaben waren mit militrischer Pnktlichkeit geregelt, da Friedrich Wilhelm besonders einen tchtigen.....Soldaten aus ihm machen wollte. Ber dem heranwachsenden Jngling glaubte der König Anlagen zu entdecken, die ihn verhindern wrden, ein thtiger, sparsamer Regent zu werden. Er war emprt der die Vorliebe des Jnglings zu franzsischer Sprache und Literatur und der seine Neigung zu Musik-dazu kam, da Friedrich in seiner Jugend wirklich Hang zur Ver-schwenduyg. Zur Sinnlichkeit und Weichlichkeit zeigte. Die hieraus erwachsende Verstimmung wurde aber nun auch durch den streichischen Gesandten Seckendorf, der den Minister Grumbkow bestochen hatte noch weiter genhrt. Denn da die Mutter Friedrichs, eine Schwester des englischen Knigs Georgs Ii, die Vermhlung ihres Sohnes mit einer englischen Prinzessin wnschte, England aber zur Zeit die pragmatische Sancwn noch nicht anerkannt hatte, so glaubte Ostreich diese Heirat durch Nhrung des huslichen Zwistes hinter-treiben zu mssen. Durch alle diese Umstnde wurde der Som des Kwigs m dem Mae gesteigert, da der Kronprinz den j* Toijjfjantilmtcjcn ausgesetzt war. Um sich dieser unertrglichen Lage zu mtziehm. versuchte daher Friedrich aus einer Reise, die er in Gemein-

7. Deutsche Geschichte - S. 222

1881 - Straßburg : Schultz
222 1762 h. Das Lahres 1 71 Das Zeitalter Friedrichs des Groen. Jahr 1762. Hie Lage Friedrichs war am Ende des cv> - , ~ _ fu, Preußen, der grte Teis Pommerns (Favres2^1^W^Nfelt. Ganz und' die Neumark waren in den Hnden der Russen, der beste Teil Schlesiens und Sachsen in denen der ftreichet. In England war Georg Ii gestorben; unter feinem Nachfolger Georg Iii wurde Pitt gestrzt und der Subsidienvertrag mit Friedrich gekndigt; Friedrich selbst verfgte nur noch der 60000 M. Nkuumtb^toifdtc an dem Untemmge^Preuens,. Da erfolgte ein ebens Januar Umschwung. Am 5. Januar 1762 starb Elisabeth von Ru-land, tue unvershnliche Feindin Friedrichs. Peter Iii, ihr Nach-I folger, ein begeisterter Verehrer Friedrichs, schlo nicht nur Frieden, sondern auch ein Bndnis mit__Prnifen; 20000 Russen unter Czernitschew stieen zu Friedrichs Heere. Unter diesen Verhltnissen konnte Wedrich. das Daun besetzt Hielt, denken! Aber berraschend schnell erfolgte ein neuer Umschlag in Rußland. Peter Iii wurde durch seine Gemahlin Katharina Ii 9. Juli (17621796) gestrzt (9. Juli), welche das Bndnis kndigte, den Frieden aber bestehen lie. Nichtsdestoweniger blieb Czernitschew aus Bitten Friedrichs beim Heere und nahm, wenn auch unthtig, an der 21. Juli Sck>lacht bei Burkersdorf (21. Juli) teil, in welcher Friedrich . Daun war die $ru'<P j[et" Sieg?5' und da ind essen auch Prinz Heinrich, der Brumr^Anknm, die streicher bei Freiberg in Sachsen geschlagen hatte, so berzeugte sich endlich Maria Theresia von^der Unmglich- 5. Febr. feit, Schicen wierdmfm^U'tsuftctf,'und.....fc|to{f 5*aef1ft5.' Febr. 1763 ] 763)"J bftr zu Hubertsburg ab, in welchem Friedrich " ^ngimv und Frankreich hatten bereits zu Paris geschlossen. Die Schweden, deren Kriegfhrung eine so matte gewesen war, da wir sie gar nicht erwhnt haben, hatten schon 1762 sich mit Friedrich vertragen; das Reich schlo sich an den Frieden zu Hubertsburg an. ^ endete cm Krim der zwjzr an beut B.mwudc in Teutschland nichts *Wr ^ ^friur-ttuu.4', , W r --G-r-o znitch t War. Friedrich, den sein Feldherrntalent neben die grten Generale der Geschichte stellt, hatte in diesem Kampfe eine Seelen-groe und Charakterfestigkeit entwickelt, die beispiellos in der Geschichte ist und hchstens mit der Festigkeit der Rmer nach der Schlacht bei Cann verglichen werden kann. Kein Wunder, wenn er der erste Fürst feiner Zeit wird, auf den ganz Europa die Augen richtet, dem alle besseren Fürsten nacheifern, ohne ihn doch erreichen zu knnen. Als er nach Beendigung des Krieges nach Berlin kam, zog ihm die Brgerfchaft mit Fackeln entgegen, aber Friedrich bog ihrem Jubel aus; fein Herz hatte in dem Kriege fo viele Wunden empfangen, da ihm der Festjubel verleidet war. Noch ist ein kurzer Blick auf den See- und Kolonialkrieg zu. thun. England hatte denselben zuletzt mit entschiedenem Erfolge in

8. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 113

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 113 — wird mit Magdeburger Getreide bezahlt". Also: Es wird so viel Getreide gebaut, daß es nach dem Auslande verhandelt werden kann.1) Weizen, Gerste und daraus gebrautes Bier und Wolle von den zahlreichen magde-burgischen Schafherden. ß) Wir werden aber zugleich hingewiesen auf die Lage des Ländchens an der wichtigen Verkehrsader der Elbe mit der bedeutenden Handelsstadt Magdeburg. T) Aber Magdeburg war auch reich durch mineralische Bodenschätze. Ein Teil der Mansfelder Kupferbergwerke war an den brandenburgischen Staat gefallen, die Hunderte von Familien Brot und Nahrung gaben, Ferner Braunkohlenbergwerke und Torfgruben. Weiterhin Steinbrüche am Harzrande, wo Mühlsteine und Bausteine für die großen Städte gebrochen wurden. Außerdem Salzwerke, besonders in Halle. J) Friedrich der Große in seinen Gesprächen mit Luchesini. Studien Xi S. 14 im I. Heft. 8

9. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 120

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 120 — hinaus, Ew. Majestät als Angreifer erscheinen zu lassen." Und von anderer Hand erfuhr Friedrich: Die öster- reichischen Staatsmänner würden es gern sehen, wenn der König von Preußen den ersten Schlag tut. Alles scheint darauf berechnet zu sein,x) ihn zum Angriffe zu reizen. Wie will Maria Theresia ihre Rüstungen rechtfertigen? Die Sicherheit Österreichs ist durch den König Friedrich bedroht, ich muß mich schützen. Was will sie durch ihr Rüsten bewirken? Friedrich soll um sein Land besorgt werden, seine Truppen gegen Österreich aufstellen. Dann ist er der Angreifer, sie hat ein Recht zum Kriege. Wenn aber Friedrich tatenlos ihren Kriegsvorbereitungen zusieht? Nun dann ist man dort unvorbereitet, und ein Einfall in das Land Preußen muß den Ahnungslosen vernichten. Zusammenfassung. Österreich will Schlesien wiederhaben. Es will den preußischen Staat zerstückeln. Maria Theresia läßt rüsten. Die österreichischen Staatsmänner suchen Friedrich zum Angriffe zu reizen. Aber Friedrich verfügt doch über eine Kriegsmacht von 150 000 Mann,2) Österreich hat nur 80 000 selbst wenn es 100 000 zusammenbrächte, so wäre Friedrich mit seinem Heere dem Feinde überlegen. Da ist die Gefahr doch nicht allzugroß. Wenn er nur sich nicht überraschen läßt, so kann er den Österreichern wirksam begegnen, er verfügt ja über ein tüchtiges und erprobtes Heer. x) Treffe Friedrich Kriegsvorbereitungen, so gebe er den besten Vorwand, ihre Armeen an die Grenzen zusammenzuziehen. 2) Auf diese Anzahl bringt Friedrich später vor Ausbruch des Krieges seine Truppen. Vorher waren es nur 130 000.

10. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 134

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 134 — von der Kaiserin die Erklärung fordern, daß sie Friedrich weder im laufenden Jahre (1756) noch im darauffolgenden angreifen wolle. „Wenn man mir keine deutlichere Erklärung gibt, habe ich kein anderes Hilfsmittel als den Krieg“, lautet seine eigenhändige Nachschrift zu dem Briefe an seinen Gesandten. ,,Ich muß wissen, ob wir im Krieg oder Frieden sind; ich mache die Kaiserin zur Schiedsrichterin darüber. Sollte sie wieder eine so orakelhafte und ungewisse Antwort geben, so gesteht sie damit ihre feindseligen Absichten (mich anzugreifen, zu besiegen, zu berauben) ein. Ich nehme den Himmel zum Zeugen, daß ich unschuldig bin an dem Unglück, das folgen wird, wenn die Kaiserin eine bestimmte Antwort verweigert. Und wenn wir durch den Krieg gewinnen können, will ich doch den Frieden erhalten, so lange es mit der Ehre meines Landes nur irgend vereinbar ist.“ „Deutschland ist von einem großen Unheil bedroht“, ruft er aus, ,,Preußen steht vor dem Ausbruch eines großen Krieges, aber kein Schrecken wird es erzittern lassen. Wahren wir uns den kecken Mut, der größten Gefahr zu trotzen.“ Und um der großen Gefahr zu trotzen, macht Friedrich sich zum Kriege fertig. (Wie? Erwägungen). Im Angesichte der wachsenden Bedrohungen hat Friedrich das preußische Kriegsheer auf 150000 Mann gebracht. Im Staatsschatze liegen 18 Millionen Taler (für die Mobilmachung und für zwei Feldzüge ausreichend). Die auf Werbung befindlichen Offiziere, die beurlaubten Soldaten erhalten Befehle, zu ihren Regimentern zurückzukehren. Wie in Schlesien, so wurden auch in ändern Landesteilen Wagen, Pferde und die fehlenden Troßknechte angeschafft. Alles ist in Bereitschaft zu
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